Sprachentwicklungsstörungen

Bei einer Sprachentwicklungsverzögerung oder –störung können Schwierigkeiten in folgenden Bereichen vorliegen:

  • Aussprache (Phonologie)

Das Kind lernt in der Phonologietherapie die betroffenen Laute auditiv voneinander zu unterscheiden, die Laute korrekt auszusprechen und die korrekte Verwendung der Sprachlaute im Wort und Satz umsetzen zu können.

  • Wortschatz (Semantik / Lexikon)

Die Therapie ist an den sprachlichen Symptomen ausgerichtet, die das Kind zeigt und orientiert sich an der physiologischen Sprachentwicklung.

Durch spielerische Übungen, Gegenüberstellung von grammatischen Strukturen und eine günstige Lernumgebung erfährt das Kind einen hochfrequenten sprachlichen Input. So werden Lernmechanismen aktiviert und eigendynamische Entwicklungsprozesse ausgelöst.

  • Satzbau (Syntax)

Durch handlungsorientierte Ansätze in der Therapie werden Kinder im Sprachverständnis und im Satzbau und Satzstrukturierung gefördert. In das Handlungsgeschehen wird ein gezieltes sprachliches Angebot integriert.

  • Grammatik (Dysgrammatismus)

In der Grammatiktherapie erfährt ihr Kind eine Behandlung, die individuell auf seine Interessen abgestimmt ist, und somit die Lernmotivation aufrecht erhält. Ziel der Therapie ist, dass die Kinder ihre Schwierigkeiten im grammatischen Lernen überwinden und einen Zuwachs ihrer grammatischen Fähigkeiten erreichen.

 

Weitere Ziele in der Behandlung von Sprachentwicklungsverzögerung und -Störungen sind:

  • Förderung der Sprachentwicklung
  • Training der Verarbeitung von Höreindrücken
  • Unterstützung der sprachlichen Entwicklung bei Mehrsprachigkeit

 

Late Talker – spät ins Sprechen kommen

Als Late Talker bezeichnet man Kinder zwischen dem 1. und 3. Lebensjahr mit einer deutlich verlangsamten Sprachentwicklung. Hierbei liegen keine organischen Ursachen (z.B. Hörstörungen) vor. Man geht von einem verspäteten Sprechbeginn aus, wenn das Kind in einem Alter von 24 Monaten noch keine 50 Wörter produziert oder noch keine Wortkombinationen bildet.

Etwa die Hälfte aller Late Talker kann den Rückstand im Spracherwerb bis zu ihrem 3. Lebensjahr aufholen. Die verbleibenden Kinder weisen ein erhöhtes Risiko für Sprachauffälligkeiten bzw. Sprachentwicklungsstörungen auf.

In enger Zusammenarbeit mit den Eltern werden dem Kind effektive Strategien spielerisch vermittelt, um sich sprachlich weiterentwickeln zu können. Dabei kommen u.a. Elemente aus folgenden Therapiemethoden zur Anwendung:

  • Frühe Sprachentwicklungstherapie nach B. Zollinger
  • Late-Talker-Therapiekonzept nach Schlesiger, Claudia
  • Neurofunktionellen Reorganisation nach Padovan

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